Wieder einmal wurde in der Redaktion um einen Leena-Titel gefeilscht, ich durfte ihn jetzt als erste lesen! Welch ein Glück! Die Leibwächterin wird auch den anderen gefallen. Hilja Ilveskero ist zwar noch recht jung, hat aber schon allerhand Jobs gehabt. Gerade arbeitet sie als Leibwächterin für eine Immobilienhaiin, die viel Geld mit russischen KundInnen verdient, die in Finnland investieren. Nicht alle mit legalen Absichten. Dabei gerät sie in gefährliche Kreise. Auf einer Moskaureise gibt es Streit zwischen Hilja und ihrer Auftraggeberin, weil diese einen weißen Luchspelz kauft. Hilja kündigt in rasender Wut und das Unheil nimmt seinen Lauf: ihre Auftraggeberin wird prompt ermordet und Hilja verdächtigt. Sie versucht selbst zu ermitteln, weiß aber nicht, wem sie noch trauen darf. Hilja ist eine komplexe Figur, die sowohl in ihrer Tarnung als Durchschnittsfinne Reiska als auch als Prostituierte, die sich ins Wohnzimmer des Mafiapaten einschleicht, überzeugt. Sehr, sehr cool. Und die Geschichte mit der Luchsin erklärt sich am Ende auch.
Leena Lehtolainen: Die Leibwächterin. Thriller. Übersetzt von Gabriele Schrey-Vasara. 378 Seiten, Kindler, Reinbek bei Hamburg 2011 EUR 20,60
erstmals erschienen in WeiberDiwan 01/2011