Jakob verbringt die Ferien mit seinen Eltern im Sommerhaus – wie jedes Jahr. Doch diesmal lernt er einen besonderen Freund kennen, einen kleinen Streunerhund. Der ist anfangs sehr scheu, aber Jakob, der schon früher einen Hund hatte, der gestorben ist und den er sehr vermisst, weiß, wie er sich ihm nähern muss. Und so werden sie Schritt für Schritt Freunde. Jakob möchte den Hund gerne behalten, aber so einfach darf er das nicht. Als sich bis zum Ferienende niemand meldet, dem der Hund gehört, erlauben Jakobs Eltern, dass Ronny – so hat Jakob ihn genannt – mit in die Stadt kommt. Doch eines Tages steht dann eine andere Familie vor der Tür und fordert ihren Hund zurück. Ein schwerer Tag für Jakob und Ronny – wird ihre Freundschaft stärker sein als der Besitzanspruch von Menschen, die ihren geerbten Hund wiederhaben wollen?
Eine sehr anrührende Geschichte über einen Jungen im Volksschulalter und seine Liebe zu Hunden. Sehr anschaulich wird geschildert, wie sich die beiden einander annähern, erst „beschnuppern“ im wahrsten Sinne und dann unzertrennlich werden. Gemeinsam haben sie – ohne es zu wissen – dass sie beide schon jemand wichtigen verloren haben, was sie vorsichtig macht, aber nicht daran hindert, eine neue Beziehung einzugehen. Für sensible Kinder sei aber eine kleine Warnung ausgesprochen, denn gerade die beiden ersten Kapitel haben es in sich: Ronny verliert sein Frauchen und wird zum Streuner, und Jakobs erster Hund stirbt. Tabulos, wie das nur in skandinavischen Kinderbüchern geschieht, wird über den Tod geschrieben. Aber dann folgt ein Neuanfang. Eine schöne Geschichte zum Vor- oder Selberlesen.
Liv Frohde: Ein Hund für Jakob. Aus dem Norwegischen von Inge Wehrmann. Mit Bildern von Almud Kunert. 128 Seiten. Thienemann, Stuttgart 2017 EUR 12,40 Ab ca. 7 J.