Auch in Ingrid Hedströms drittem Villette-Krimi erzeugen die bewährten Ingredienzien aktueller Mordfall mit Wurzeln in der Vergangenheit Spannung. Diesmal hat Untersuchungsrichterin Martine Poirot mit dem Mord an einem Journalisten zu tun, der über ein Grubenunglück in den 1950er Jahren recherchiert hat, was ihn auch auf die Spur eines erfolgreichen Unternehmers bringt, der immer wieder im Dunstkreis zumindest unethischer Machenschaften auftaucht, der sich aber strafrechtlich immer aus der Affäre ziehen kann. Vertuschung, Korruption, Betrug mit Förderungen sind mit im Spiel. Poirot leitet mutig die Ermittlungen, obwohl sie schon sehr bald persönlich bedroht wird. Für Realistinnen vielleicht ein paar viele „zufällige“ Verbindungen zwischen dem Fall und den Stammfiguren der Geschichte, aber durchaus suchtgefährlich!
Ingrid Hedström: Die Gruben von Villette. Kriminalroman. Übersetzt von Angelika Gundlach. 403 Seiten, Suhrkamp, Berlin 2011 EUR 10,30
erstmals erschienen in WeiberDiwan 01/2011